Frieden. Mit diesem Thema kann man manches gewinnen. Ob Misswahlen wie in der Hollywoodkomödie „Miss Undercover“ (2000), wo alle Kandidatinnen sagen müssen, dass sie für den Weltfrieden sind – oder den ESC, wie es Deutschland 1982 erstmals gelungen ist. Mit dem Titel „Ein bisschen Frieden“ von der Sängerin Nicole. Wer sich die Dröhnung geben will: Hier findet ihr das Lied: https://www.youtube.com/watch?v=W9S3YMmIFdw
„Ein bisschen Frieden“ – eine 17jährige, die sich nichts sehnlicher wünscht, dass diese Welt etwas friedlicher wird – mit konkreten Beispielen.
Aber reicht „ein bisschen Frieden“? Wenn wir die Jahreslosung hören, klingt es nach mehr. „Suche Frieden und jage ihm nach“. Das klingt anders. Nicht nach einem bisschen – sondern nach „Tu was“. Sorg dafür, dass sich in dieser Welt etwas verändert! Das ist erst einmal ein Appell. Aber wer genauer hinschaut, entdeckt das Wort Frieden. Und das meint viel mehr und viel tieferes als „ein bisschen Frieden“.
Da steckt drin:
Frieden mit Gott. Was David damals in diesem Psalm in Worte gefasst hat, gibt es für uns nur durch einen: Jesus. Sein Leben und Sterben, seine Auferstehung. Den können wir nicht selbst machen. Sondern wurde uns geschenkt. Aber ihn immer wieder suchen, die Gottesbeziehung pflegen – das können und dürfen wir.
Frieden mit mir selbst. Ich tappe oft und immer wieder in die Leistungsfalle. Typisch deutsch. Ja, auch im cjb kann ich manches leisten. Aber Gott schaut nicht darauf, was ich für ihn leiste, sondern auf die Qualität der Beziehung mit ihm. Die Zeiten, die ich mit ihm teile. Und ich merke, dass ich dann wieder besser mit mir klar komme, wenn ich so lebe. Wenn ich mich vergewissere, dass er mich liebt. Seine Verheißungen und Zusagen lese, die auch mir gelten. Wann nimmst du dir Zeit in deinem Alltag, um dich an den Frieden mit ihm zu erinnern, der dir hilft, auch Frieden mit dir selbst zu schließen? Weil du sein geliebtes Kind bist? Trotz deiner Kilos zu viel? Den krummen Beinen? Den nicht so tollen Noten? Dem Chef, der dir blöd kommt? Oder…?
Frieden mit den Menschen um mich rum. Wenn ich mit Gott Frieden habe, kann ich auch mit den Menschen um mich rum in Frieden leben. Das meint nicht, dass wir keine Meinungsverschiedenheiten haben dürfen. Aber wir putzen uns nicht so runter, dass wir einander den Wert absprechen, den wir jeweils in Gottes Augen haben. Und können nach einer Meinungsverschiedenheit noch was miteinander trinken gehen. Zugegeben: Nicht nur die geklärte Gottesbeziehung ist da hilfreich – sondern auch wenn ich mit mir selbst im Frieden bin.
Frieden mit der Schöpfung. Wir sind nicht allein in dieser Welt. Sondern sollen Gottes Schöpfung bewahren und bebauen. Da sind wir groß im verbrauchen. Ich auch. Aber wir sollten darüber nachdenken, wie wir selbst nachhaltig damit umgehen. Was konsumieren wir? Wie viel Klamotten müssen jeden Monat sein, von welchem Label? Wie viel Energie verbrauchen wir? Wie viel Fleisch essen wir? Wie oft cruisen wir mit Fahrzeugen durch die Gegend? Ich glaube, an dieser Stelle haben wir Lernpotenzial…
„Ein bisschen Frieden…“ suchen und nachjagen. Das fängt bei mir an. Und ist mitunter auch Arbeit. Lasst uns in diesem Jahr Gott bitten, dass wir Frieden in diesem Sinne suchen und nachjagen. Und dafür in unsere persönlichen Beziehung mit ihm anfangen. Dafür brauchen wir seine Kraft und seine Hilfe. Vielleicht helfen dir ja die alten Gebetsworte aus der Normandie. Oder du formulierst sie einfach um:
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt.
dass ich verbinde da, wo Streit ist.
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten: nicht dass ich getröstet werde,
sondern, dass ich andere tröste,
nicht dass ich verstanden werde,
sondern dass ich andere verstehe;
nicht dass ich geliebt werde,
sondern ich andere liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
Amen.